Shiomi-dake (3052 m)



Fotos

Erster Tag

Dritter Tag

Die Tour

Zweiter Tag


Lage

35.34°N/138.11°O, Nagano-ken/Shizuoka-ken, Minami Alps, Zentral Honshu


Der Weg

Torikura-rindo (1800 m) - 2hrs 30 min - Sanpuku-toge (2615 m) - 15 min - Sanpuku-zawa (2460 m) - 45 min - Hontani-yama (2656 m) - 1 hr 20 min - Shiomi-goya (2725 m) - 45 min - Shiomi-dake (3052 m)


Die Tour

Es ist möglich, Shiomi-dake in nur zwei Tagen zu besteigen, aber das bedeutet normalerweise einen sehr anstrengenden ersten Tag. Drei Tage bieten mehr Gelegenheit, die Landschaft zu genießen und sich zu akklimatisieren. Ich habe beides ausprobiert und bevorzuge definitiv die dreitägige Variante. Die meisten Leute nehmen die Südroute über Sanpuku-toge, aber wer gern vier oder fünf Tage wandern möchte, kann Shiomi-dake mit zwei der drei Shirane Gipfel (Kita-dake, Aino-dake) verbinden und seine Tour in Hirogawara im Norden beginnen. Auf dieser Seite will ich die Wanderung beschreiben, welche ich im Oktober 1996 mit meinem damals siebenjährigen Sohn Fabi gemacht habe:


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Erster Tag


Anreise Wir starteten von Nagoya gegen 7.00 Uhr und fuhren mit unserem kleinen Suzuki Alto auf der Chuo Autobahn bis Matsukawa, dann am Koshibu-gawa entlang bis Oshikamura. Hier bogen wir links in den Torikurarindo, eine zum größten Teil asphaltierte Waldstraße, welche direkt in die Minami Alps führt. Bis zu dem kleinen Parkplatz auf 1600 m sind es ungefähr 20 km, unterwegs hat man hervorragende Blicke auf Akaishi-dake, das Tenryu Tal und die Chuo Alps.
Wanderweg Wir parkten die Karre und zogen uns um. Mein Rucksack war ein bißchen schwerer als sonst, etwa 30 kg, da ich Fabis Sachen mittragen mußte. Das Wetter war großartig, und ein Paar Bäume zeigten schon die ersten Herbstfarben. Die ersten 30 Minuten folgten wir der Sandstraße, bis wir auf 1800 m zum Anfang des eigentlichen Wanderweges gelangten. Hier befindet sich ein Schild, das eine Wanderzeit von drei Stunden bis Sanpuku-toge angibt, aber selbst mit einem schweren Rucksack sollte man nicht mehr als zweieinhalb brauchen (die angegebenen Wanderzeiten sind in Japan meist sehr großzügig bemessen).
Sanpuku-toge Der Pfad führt durch Mischwald, meist im Zickzack steil nach oben. Zwei Stunden nach unserem Aufbruch kamen wir an eine Quelle auf 2300 m. Die Lufttemperatur betrug +8°C, und wir beschlossen, unsere Jacken anzuziehen. Nach weiteren zweihundert Höhenmetern kamen wir an die Weggabelung des Shiokawa Pfades. Von hier waren es dann nur noch 15 Minuten bis Sanpuku-toge, mit 2615 m angeblich der höchste Pass in Japan. Hier befindet sich eine große Hütte, aber kein Wasser. Die Sanpuku Hütte wird nur im Juli und August bewirtschaftet, ist aber ganzjährig für Wanderer geöffnet. Wir legten eine kurze Rast ein und begannen dann den seichten Abstieg auf der Nordseite zum Sanpuku-zawa, einem kleinen Bach. Wir erhaschten einen schönen Blick von Shiomi-dake vom Pass aus, aber kurz darauf zogen Wolken auf und bald war der Gipfel hinter einer grauen Wand versteckt.
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Zweiter Tag


Das Camp Zehn Minuten später waren wir an der kleinen Sanpuku-zawa Hütte und Campingplatz. Es gibt Stellplätze für ungefähr 20 Zelte aber nur zwei waren besetzt. Mein Rücken war sehr dankbar, daß er den schweren Rucksack nicht mehr zu tragen brauchte. Wir bauten schnell unser kleines Zelt auf und zogen unsere warmen Sachen an: Pullover, Daunenjacke, lange Unterhose, Wollmütze - die Temperatur betrug +5°C. Wir kochten unser Abendessen auf dem Gaskocher und legten uns früh ab.
Aufbruch Am nächsten Morgen wachten wir schon um 4.00 Uhr auf, da die Leute im Nachbarzelt sehr laut waren - aus irgendeinem Grund stehen japanische Wanderer immer schon um 4.00 Uhr auf und sorgen dafür, daß alle anderen diesen Tatbestand mitbekommen. Natürlich war es draußen noch stockdunkel, also blieben wir noch für eine Stunde in unseren warmen Schlafsäcken liegen. Das Zelt war mit Eis bedeckt. Nach einem schnellen Frühstück waren wir um 6.00 Uhr bereit zum Aufbruch. Alle schweren Sachen blieben im Zelt (unserem "Shiomi Base Camp"), wir packten nur das Notwendigste für eine Tagestour.
Hontani-yama bis Shiomi-goya Der Himmel war bedeckt, aber der Gipfel war zu erkennen, und es war trocken. Der Pfad führte steil aus dem Tal heraus zum Gipfel des Hontani-yama (2656 m). Von hier aus hatten wir einen schönen Blick auf Shiomi-dake. Der Pfad führte durch Nadelwald etwa 200 m abwärts. Ein paar Graupelkörner fielen, aber es war windstill. Um 8.30 Uhr erreichten wir Shiomi-goya, die kleine Hütte am Fuß des eigentlichen Gipfels. Die letzten 300 Höhenmeter zum Gipfel sind sehr steinig und ungeschützt, ich würde hier ungern unter schlechten Wetterverhältnissen klettern.
Der Gipfel Für das letzte Stück seilte ich Fabi an, und los ging's. Der Pfad ist mit gelben Farbtupfern markiert, an einigen Stellen ist es nötig, die Hände zu Hilfe zu nehmen. Wir brauchten ca. 50 Minuten von der Hütte bis zum ersten der beiden Gipfel, der zweite befindet sich nur ein paar Gehminuten östlich. Wir machten die obligatorische Fotopause und genehmigten uns ein paar Cracker. Die Szenerie um uns herum war superb: Aino-dake (3189 m) und Kita-dake (3192 m, nach Fuji-san der zweithöchste Berg Japans) im Norden, Arakawa-dake (3141 m) im Süden, direkt vor uns das Sanpuku Tal mit unserem Zelt. Es war bedeckt, einige Schneeflocken fielen, und es sah aus, als ob später noch mehr runterkommen würde. Wir blieben etwa 45 Minuten auf dem Gipfel, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten.
Zurück zum Base Camp Um 11.00 Uhr waren wir wieder an der Shiomi Hütte, wo wir uns eine weitere dreiviertelstündige Pause gönnten. Dann begannen wir unseren Rückweg zum Zelt. Unterwegs schneite es recht heftig, aber immer nur für einige Minuten, und es war so warm, daß der Schnee nicht liegen blieb. Um 14.15 Uhr waren wir wieder im Base Camp. Kurz darauf fing es an zu regnen, also verbrachten wir den Rest des Nachmittags in unserem gemütlichen Zelt und tranken unzählige Tassen Tee. Abendessen gab es früh, und um 20.30 Uhr lagen wir in unseren Schlafsäcken.
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Dritter Tag


Der Abstieg Wir wachten früh auf, Shiomi-dake versteckte sich hinter den Wolken, aber es war trocken. Das Zelt war mit Frost bedeckt. Wir hatten Müsli und Tee zum Frühstück, danach fing ich an, unsere Sachen zusammenzupacken. Um 7.10 Uhr brachen wir auf und waren eine halbe Stunde später am Sanpuku-toge. Ohne uns länger aufzuhalten begannen wir unseren Abstieg zum Torikura-rindo. Den Berg herunterzugehen war natürlich wesentlich einfacher als rauf, und um 10.30 Uhr waren wir wieder am Auto.
Die heiße Quelle Die bewaldeten Berge um uns herum zeigten die ersten Herbstfarben, es war einer von diesen großartigen japanischen Oktobertagen. Wir verstauten unsere Sachen im Auto und fuhren ins Tal nach Akaishi-so, eine meiner bevorzugten heißen Quellen. Wir nahmen ein langes, entspannendes Bad im dampfenden Freiluftbecken mit Blick auf das Koshibu Tal und die Chuo Alps. Danach war es eine lockere Fahrt zurück nach Nagoya.
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