Kita-dake (3192 m)



Fotos

Erster Tag

Dritter Tag

Ein paar Tips

Zweiter Tag

Vierter Tag

Die Tour


Lage

35,40°N/138,15°O, Yamanashi-ken, Zentral Honshu (Minami Alps)


Die Route

Tag 1 Torikura-rindo (1800 m) - 2 h 30 min - Sanpuku-toge (2615 m) - 15 min - Sanpuku-zawa (2450 m)
Tag 2 Sanpuku-zawa - 45 min - Hontani-yama (2658 m) - 1 h 15 min - Shiomi-goya (2766 m) - 1 h - Shiomi-dake (3052 m) - 1 h 30 min - Kitaarakawa-dake (2697 m) - 2 h 45 min - Kuma-no-daira (2600 m)
Tag 3Kuma-no-daira - 1 h 20 min - Mibu-dake (2999 m) - 45 min - Aino-dake (3189 m) - 1 h 15 min - Kitadake-sanso (2900 m)
Tag 4 Kitadake-sanso - 1 h - Kita-dake (3192 m) - 2 h 30 min - Futamata (2300 m) - 2 h - Hirogawara (1600 m)



Die Tour

Kita-dake, mit 3192 m der zweithöchste Gipfel Japans, liegt im mittleren Teil der Minami Alps und ist Teil des Minami Alps Nationalparks. Zusammen mit Aino-dake (3189 m) und Notori-dake (3052 m) bildet er das Shiranesanzan (Shirane-drei-Berge) Massiv, auf einigen Karten wird Kita-dake daher auch als Shirane-san bezeichnet. Die hier beschriebene Tour unternahmen mein 11-jähriger Sohn Fabi und ich vom 21. bis 24. Oktober 2000. Unser Weg führte uns vom Torikura-rindo (Nagano-ken) über Sanpuku-toge nach Norden. Drei Dreitausender liegen auf der Strecke, der Weg ist deutlich beschwerlicher als die Route nach Süden Richtung Arakawa, aber die Ausblicke sind entsprechend lohnend. Ein Vorteil Ende Oktober zu gehen sind die verschwindend geringen Besucherzahlen: In vier Tagen begegneten wir weniger als zehn Wanderern.

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Erster Tag

Anreise Wir fuhren um 8.00 Uhr in Nagoya los und nahmen die Chuo Autobahn bis Matsukawa in Nagano-ken. Nach Überqueren des Tenryu Flusses folgten wir dem Koshibu-gawa flussaufwärts bis Oshika-mura. Hier bogen wir links ab und nahmen den Torikurarindo bis zum Ende (etwa 20 km). Ab einer Höhe von 1400 m war die Laubfärbung schon recht weit fortgeschritten. Die Gipfel von Arakawa und Akaishi hüllten sich in Wolken, aber es war trocken und angenehm kühl. Die letzten drei Kilometer waren für den Individualverkehr gesperrt, also setzte meine Frau uns auf 1670 m ab. Wir fingen an, unsere Ausrüstung zu sortieren; da wir beabsichtigten, für vier bis fünf Tage wegzubleiben, waren unsere Rucksäcke entsprechend schwer.
Sanpuku-toge Kurz vor zwölf waren wir abmarschbereit. Wir folgten der Asphaltstraße ca. 3 km bis zum Ende, hier beginnt der eigentliche Wanderweg. Ein Schild behauptet, man würde drei Stunden bis Sanpuku-toge brauchen, aber selbst mit schwerem Gepäck sind die meisten Leute schneller. Toge bedeutet "Pass" auf Japanisch, und laut Wanderführer ist es der höchste in Japan (2615 m). Die Wegstrecke durch den Wald aufwärts ist schön, bei klarer Sicht hat man vereinzelte Blicke auf Arakawa (rechts) und das Shiokawa Tal (links). Eineinhalb Stunden nach Verlassen der Straße kamen wir zur einzigen Quelle auf einer Höhe von 2350 m. 45 Minuten später, um 15.10 Uhr, erreichten wir Sanpuku-toge.
Sanpuku Hütte Vom Pass war der mächtige Gipfel von Shiomi-dake im Norden klar zu erkennen. Seit meinem letzten Besuch vor vier Jahren war die Hütte total erneuert worden, der Zeltplatz existiert immer noch. Die Hütte wird nur im Juli und August bewirtschaftet, ein Raum ist aber das ganze Jahr geöffnet. Eine Wasserstelle befindet sich Richtung Norden im Sanpukuzawa Tal, von der Hütte 30 Minuten hin und zurück.
Sanpukuzawa Nach einer zwanzigminütigen Pause nahmen wir den Weg ins Sanpukuzawa Tal. Der Pfad schlängelt sich leicht absteigend durch den Nadelwald. Bald kamen wir zur kleinen Sanpukuzawa Hütte, auch hier befinden sich einige Stellplätze für Zelte. Unser Zelt bauten wir direkt am kristallklaren Bächlein auf. Bald wurde es so kalt, dass wir unsere Daunenjacken brauchten. Gegen 17.30 Uhr wurde es dunkel, den Rest des Abends verbrachten wir Tee trinkend und Suppe essend im Zelt.
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Zweiter Tag

Aufbruch Um 5.00 fing ich an, Frühstück vorzubereiten (schwarzer Tee, Müsli mit Kondensmilch). Die Außentemperatur betrug -3°C, im Zelt war es angenehm warm. Das Wetter versprach gut zu werden, gegen 5.30 Uhr wurde es hell. Langsam tauchte die Sonne den westlichen Talhang in ihr rötliches Licht, gegen 7.00 waren wir endlich reisefertig. Heute wollten wir über den 3052 m hohen Gipfel von Shiomi-dake nach Norden bis Kuma-no-daira gehen, ab Shiomi-dake für uns beide neues Terrain.
Shiomi-goya Vom Lagerplatz führt der Pfad durch niedrigen Nadelwald die westliche Talseite aufwärts Richtung Hontani-yama. Nach einer Viertelstunde war uns so warm, dass wir uns unserer Pullover und Handschuhe entledigten, obwohl die Temperatur noch unter 0°C lag. Nach zwanzig Minuten trafen wir auf den Pfad, der direkt von Sanpuku-toge Richtung Shiomi-dake führt. Um 7.45 Uhr erreichten wir die Gipfelkuppe von Hontaniyama (2658 m), sehr schöner Blick auf Shiomi-dake. Von Hontani-yama führt der Pfad leicht abwärts in dichten Nadelwald. Der tiefste Punkt ist bei ca. 2500 m erreicht, dann steigt das Gelände Richtung Shiomi wieder an. Die letzten 100 m zur Shiomi-goya Hütte sind recht steil, der Nadelwald weicht etwa mannshohen Krüppelkiefern. Um 9.15 Uhr erreichten wir die Shiomi Hütte (2766 m), zwei kleine Holzhäuser und ein paar Zeltstellplätze auf einem Sattel. Die Wasserstelle befindet sich 200 m tiefer auf der Nordseite (40 min hin und zurück). Der Blick auf Aino-dake ist großartig.
Shiomi-dake Nach einer Viertelstunde Pause schulterten wir unser Gepäck und machten uns an den Aufstieg zu unserem ersten 3000er dieser Tour: Shiomi-dake (3052 m). Der Pfad führt zunächst durch Krüppelkiefern, bald wird der Weg steil, über weite Strecken müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Besonders mit schwerem Gepäck ist Vorsicht geboten, da ein Verlust der Balance fatale Folgen hätte. An einigen Stellen wird vor losem Geröll gewarnt. Nach einer guten Stunde erreichten wir ziemlich erschöpft den menschenleeren Gipfel. Die Sicht war gut, die Arakawa Gruppe und Akaishi im Süden, Fuji-san im Osten, Aino-dake im Norden sowie die Chuo Alps im Westen waren klar zu erkennen.
Kita Arakawa-dake Um 11.15 Uhr machten wir uns an den Abstieg Richtung Norden. Auch auf diesem Stück sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit absolut notwendig. Der Pfad folgt dem schmalen Grat bis zur Abzweigung nach Osten Richtung Komori-dake (20 min). Wind und Wolken nahmen zu, aber es blieb trocken. Der Weg führt durch Takekamba (eine Birkenart) zur Ebene unter dem nicht sehr beeindruckenden Kitarakawa-dake (2697 m), wo wir um 12.45 Uhr ankamen. Hier befinden sich Stellplätze für Zelte und hangabwärts eine Quelle.
Kuma-no-daira Nach kurzer Rast ging es weiter nach Norden. Der Pfad führt wieder auf den Kamm des Grats zurück, aber das Gelände ist technisch einfach, auch sind keine größeren Steigungen zu überwinden. Die letzten Kilometer schlängelt sich der Weg durch Nadelwald bis zur großen Hütte von Kuma-no-daira, die auf 2600 m im Wald an den relativ steilen Hang gebaut ist. Unterwegs begegneten wir zwei Hirschen, die wenig Interesse an uns zeigten. Die Hütte war nicht mehr besetzt, außer uns waren auch keine anderen Wanderer anwesend. Eine kräftig sprudelnde Wasserstelle befindet gleich vor dem Hauptgebäude. Mittlerweile hatte sich der Himmel zugezogen, und es war so warm, dass man keine Daunenjacken brauchte - ein eher schlechtes Zeichen. Wir richteten uns im ersten Stock der Hütte häuslich ein, Isomatten und Schlafsäcke wurden auf der Holzplattform ausgebreitet. Im Sommer werden die Wanderer für umgerechnet 70,00 DM wie die Ölsardinen auf die Schlafplätze gepfercht, jetzt hatten wir den ganzen Raum kostenfrei ganz für uns allein.
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Dritter Tag

Aino-dake Wie erwartet sah das Wetter am nächsten Morgen nicht besonders erfreulich aus: dicke graue Wolken am Himmel, Lufttemperatur +4°C. Um 6.30 fing es an zu regnen. Also zogen wir unsere Schlechtwettergarnituren an, deckten die Rucksäcke mit Regenüberzügen ab und verließen um 7.10 Uhr die Hütte. Der Weg führt im Zickzack aufwärts bis ca. 2800 m, dann wird das Gelände felsig und ungeschützt. Regen und Wind nahmen zu, Sichtweite 20 bis 50 m. Zum Glück fiel kein Schnee, und die roten Markierungen waren gut zu erkennen. Der Pfad wurde schmaler, wir kraxelten zwischen großen, schwarzen Felsblöcken aufwärts. Auch hier wieder Trittsicherheit nötig, da es auf beiden Seiten des schmalen Grats steil abwärts ging. Um 8.30 Uhr erreichten wir den unscheinbaren Gipfel von Mibu-dake (2999 m), wo die Präfekturen Nagano, Shizuoka und Yamanashi zusammentreffen. Hier war eine viertelstündige Pause angesagt. Wir kauerten uns in den Windschatten und nahmen etwas Trockenverpflegung zu uns. Dann ging's weiter, und 45 min. später erreichten wir den Gipfel von Aino-dake (3189 m). Sicht gleich Null, Hagel, Wind und Regen. Ein schnelles Foto, dann Abstieg nach Norden.
Kitadake-sanso Bei schlechten Sichtverhältnissen, wie in unserem Fall, ist es absolut notwendig, sich mit Hilfe der Karte zu orientieren, um nicht den falschen Weg einzuschlagen. Der Pfad nach Kita-dake ist der weniger offensichtliche, der andere führt nach Notori-dake. Der Abstieg bereitet technisch keinerlei Schwierigkeiten, außerdem sind auf dem relativ ebenen Gelände vereinzelte Steinpyramiden aufgeschichtet, um die Orientierung zu erleichtern. Das Wetter wurde zusehends ungemütlicher, Fabi beklagte sich über seine kalten Hände. Um kurz vor 11 Uhr kamen endlich die Dächer der Kitadake-sanso Hütte in Sicht. Die Anlage war wider erwarten groß, mehrere Gebäude und Stellplätze für Zelte auf 2900 m. Außerdem war die Hütte noch bewirtschaftet. Für umgerechnet 70,00 DM pro Person bekamen wir ein Zimmer ohne Matratzen. Ein Liter Wasser war im Preis enthalten, wollte man mehr musste man zahlen oder 300 m zur Quelle absteigen. Am Kerosinofen im Eingangsbereich konnten wir unsere Sachen trocknen. Gegen 15.00 Uhr kamen die einzigen anderen Gäste des Tages hereingeschneit. Wir verbrachten den Rest des Nachmittags bei angeregter Unterhaltung vor dem Ofen.
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Vierter Tag

Kita-dake Wir schliefen sehr gut in der vergleichsweise luxuriösen Unterkunft. Am nächsten Morgen war der Himmel sternenklar, von unserem Fenster bot sich ein phantastischer Sonnenaufgang vor der Kulisse des Fuji-san. Wir beschlossen, mit unseren neuen Freunden auf Kita-dake zu steigen und nach Hirogawara abzusteigen. Gegen 7.30 Uhr waren wir reisefertig. Wolkenloser Himmel, kein Wind, angenehm warme Luft. Der Anstieg auf Kita-dake dauert etwa eine Stunde und bereitet keine großen Probleme. Um 8.30 Uhr erreichten wir den 3192 m hohen, weiträumigen Gipfel. Der Blick auf die umliegenden Gipfel war umwerfend, die Sicht so klar wie selten - ein totaler Kontrast zum schlechten Wetter am Vortag. Wir genossen das Panorama zwei Stunden lang, gegen 10.30 Uhr machten wir uns langsam an den Abstieg.
Hirogawara Hirogawara, der Endpunkt der Wanderung, liegt 1600 tiefer als Japans zweithöchster Gipfel. Es gibt zwei Routen ins Tal, wir wählten die Strecke am Okamba-zawa. Der Abstieg ist zuerst sehr steil und ist an mehreren Stellen durch Leitern gesichert. Später wird das Gefälle leichter, ab 2800 m führt der Weg durch Geröllhalden den Okamba-zawa (Bach) entlang. Vor uns der markante Gipfel von Jizo-dake 2764 m). Die Vegetation wurde langsam üppiger, und bald waren wir wieder in herbstlich buntem Laubwald. Ab 2000 m wird der Bach mehrmals gekreuzt, oft läuft der Pfad direkt im Bett der Nebenflüsse. Um 14.30 Uhr waren wir an der Hängebrücke von Hirogawara, hier hatten unsere Freunde ihr Auto geparkt. Sie boten uns an, uns mitzunehmen, was wir dankbar annahmen.
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Ein paar Tips

Die Hütten Die Hütten in den Minami Alps sind normalerweise ganzjährig geöffnet, aber Mahlzeiten sind oft nur in der Hauptwanderzeit im Juli und August erhältlich. Wer vorhat, in den Hütten zu übernachten anstatt sein Zelt mitzuschleppen, sollte trotzdem vorsichtshalber anrufen und sich vergewissern, daß sie wirklich auf sind. Hier sind die Nummern:
  • Sanpuku-toge Goya: 0265-39-2303
  • Kitadake-sanso: 0552-88-2111
Verpflegung Ein wichtiger Gesichtspunkt bei einer mehrtägigen Tour ist der Gewichtsfaktor. Selbst ohne Lebensmittel wiegt der Rucksack mindestens 15 kg, entsprechend mehr wenn noch Kameraausrüstung usw. dazukommen. Folglich sollte die Nahrung leicht sein, aber dennoch die notwendige Kalorienzufuhr abdecken. Ich nehme gewöhnlich Müsli, einen großen Beutel mit Nüssen und Rosinen, Cracker und Kekse, kleine Thunfischdosen, Öl, Nudeln (4 min.), etwas Gemüse, Tomatenmark, Tubenmilch, Gewürze und Salz mit.
Ausrüstung Neben der üblichen Wanderausrüstung ist auch ein 5 l Wasserkanister empfehlenswert. Der Grund: Die Hütten und Zeltplätze sind oft weit von der nächsten Wasserstelle entfernt, manchmal 45 min hin und zurück.

Außer in den Sommermonaten Juli und August muß nachts mit Minusgraden gerechnet werden (Pullover, Daunenjacke, lange Unterwäsche, Handschuhe und Mütze).

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